Obwohl uns zur Komplettierung dieser Clique noch Andi und Verena fehlen, haben wir ihrem Namen doch wieder alle Ehre gemacht! ...Jetzt gehts wieder weiter mit einem 'Tatsachenbericht' von unserer ereignisreichen und zukunftsweisenden Tour auf den Mount Meru...
Crazy Austrians einfach deshalb, weil wir jede vorgeschriebene Gehzeit um mindestens 45 min. unterbieten ‘mussten’ und natuerlich die ersten am Gipfel waren. Warum Kay diese Tatsache sooo wichtig war, konnte ich danach doppelt so gut verstehen.
Unser Ranger, der uns bewaffnet brav vorausstapfte sagte immer: "Austrians are very strong for mountains, very strong". No bitte, do sog amoi wos. Nix, wir konntem dem doch nur zustimmen und unsere Beine in die Hand nehmen! Bewaffnet war der Gute deshalb, weil der Mt Meru im Arusha National gelegen ist und dort Geparden, Giraffen, Antilopen, Wildschweine, Affen, Elefanten und vor allem Bueffel zu finden sind. Besonders letztere sind recht aggressiv und die Waffe dient in erster Linie zum Vertreiben, sollten sich Tier und Mensch versehens in die Quere kommen. Die Bueffel blieben uns fern, so wie wir ihnen, und die Giraffen sahen wir auch nur von weit weg.
Der Weg zum Gipfel gliedert sich in drei Etappen: am ersten Tag sind wir 2h15 auf unaufregendem Weg spaziert (Angabe bereits in Rekordzeit). Am zweiten Tag gings dann schon etwas steiler bergan durch einen nebeligen Maerchenwald bis wir die Wolkenschicht durchbrachen und ploetzlich im Sonnenschein auf ein schier undurchdringliches Wolkenmeer blickten. Echt gigantisch. Es fuehlt sich an, als ob man fliegen wuerde. Die erste Etappe dieses Tages waren 3h15min (wieder Bestzeit). Nach einer Jause sind wir dann noch gschwind auf den little Meru, der immerhin schon stolze 3801msh aufweist. Uebrigens, an den ersten beiden Tagen haben wir uns je 1000m ind ie Hoehe gehieft ;-)
Die dritte Etappe war die spannenste, anstrengenste und zukunftsweisenste fuer uns beide ;-). Los gings diesmal um eine unchristliche Zeit - 02.00 Frueh. Mit Strin- bzw. Taschenlampe bewaffnet trotteten wir unter einem gigantischen Sternenmeer (lauter Meere - Wolken, Sterne... hihi) durch die Dunkelheit. Mit der Kaelte gings gluecklicherweise, denn beim Gehen wirds eh warm.
Nun ja, 5 Stunden (diesmal ohne Unterbietung) sind wir so bergauf gehatscht. Pui, der Vulkansand hat mir den Rest gegeben! Aus dem letzten Loch pfeifend sind wir dann kurz nach 6 auf den Felsen oben angekommen und sahen die Sonne ueber dem Kilimanjaro aufgehen! Gigantisch. Sogar die Venus stand hoch ueber dem Kili. Froh, es zum Sonnenaufgang geschafft zu haben, wollte ich nur mehr dort stehen und geniessen, als uns unser lieber Ranger zu verstehen gab, dass wir den Felsen noch weiter hinauf muessen. Ujemine, damit hatte ich nicht mehr gerechnet. Der letzte Aufstieg war einer der schwierigsten meines Lebens :-) (das klingt melodramatisch...) - mein Geist war schwach, mein Koerper auch... Irgendwie gehts dann aber doch immer und was am Gipfel geschah, dass wisst ihr eh schon (fuer alle, die die Posts in der richtigen Reihenfolge lesen. Fuer alle anderen heisst es jetzt runterscrollen).
Der Abstieg bei Tageslicht hat uns erst gezeigt, wie lang und schwierig der Weg hinauf war. Da war man froh, doch im Dunkeln hinauf gestapft zu sein. Nach 5h rauf, 3h wieder runter - schon eher schleichend als gehend - hatten wir eine kleine Pause auf 3500m und dann gings nochmal 2h bergab. Himmel, wir konnten unsere Knochen numerieren. Aber bekanntlich schafft man alles. Am Abend haben wir beide dann nochmal mit Kindersekt gefeiert!
Unsere Tour auf den Mount Meru wird uns wohl immer in bester Erinnerung bleiben! Kleinigkeiten, wie dass einen die Leute konstant zu bescheissen versuchen und glauben, wir merken nicht, wenn wir staendig etwas anderes erzaehlt bekaemen, steckt man dann einfach weg. Es ist aber schon unglaublich, wie Weisse hier als die Eier-legende-Wollmilchsau angesehen werden. Mittlerweile sind wir allerdings schon 'hart eingesessen' und lassen uns nix einfach so vormachen.
Themenwechsel: Seit laengerem wollte ich Euch schon von der Kueche in der Gegend um Arusha vorschwaermen. Hier haben sich einige Inder niedergelassen, die nicht nur ihre Chancen im Geschaeftsleben gewittert haben, sondern auch ihren Beitrag zur Kueche geleistet haben. Sehr zu unserem Vorteil, denn endlich schmeckt dass Essen nach guten Gewuerzen. Die zwei Monate zuvor haben wir nur mit Salz gewuerzt und das ist auf Dauer etwas fad. Nein halt, das mit Erdnusbutter verfeinerte Gemuese oder Hendl in Zimbabwe darf nicht ausser Acht gelassen werden. Obwohl das eher aus einem Mangel an cooking oil heraus entstand, als aufgrund einer speziellen Note gewaehlt wurde, schmeckte es dennoch hervorragend
Wir haben uebrigens ein Buch mit dem vielversprechendem Titel "What happens after Mugabe" (Anm.: aktuell der 'Praesident' von Zimbabwe) gekauft. Haetten wir dieses vor unserer Abreise gelesen, haetten wir uns wohl nicht mehr ins Land getraut. Vielleicht posten wir mal ein paar Fakten daraus.
So, jetzt aber Schluss. Allerherzlichste Gruesse und bis bald!
Brigitte
PS: Kay's Handy hat auf diesem Kontinent noch nie funktioniert, gibt wohl keine Roaming Partner ;-). Dieses Mittel der Kommunikation ist also nicht moeglich, um sich jetzt bei uns zu melden :-). Mein Halefon ist sowieso zu Haus.