Der Hauptstadt Malawis! Morgen gehts weiter zum Malawi See, von wo aus wir am Freitag das Boot ‘Ilola’ borden, um uns am Wasser weiter nordwaerts zu bewegen.
Die Fahrt nach Lilongwe von Mfuwe aus – dort haben wir 2 Tage vor den Toren des South Luangwa National Park inmitten von Elefanten und Hippos verbracht!!! – war recht spannend.
3 Pannen mit Auto-Anschieben, einem aechzendem Getriebe und ohne Bremsen in einem wieder mal furchtbaren und klapprigen Gefaehrt war abenteuerlich. Ebenso unser Grenzuebertritt von Zambia nach Malawi, denn nicht nur die malawische Botschaft in Berlin, sondern sogar der Zoellner vor Ort hatte keine Visa Stickers mehr! Mit einem speziellen Brief durften wir dann doch ins Land und mussten heute zur Immigration Office, um ein Visum zu bekommen. Wir haben es wieder mal geschafft und mein Pass ist langsam aber sicher vollgestempelt ;-). Uebrigens, die Visaprocedere sind hier voellig willkuerlich, denn Deutsche muessen in Malawi nix bezahlen und haben auch kein Problem, dafuer duerfen Amis in fast allen Laendern das 3-fache, wenn nicht mehr (Zambia zb 100 US statt 25 fuer uns) hinlegen...
Sich auf Afrikas Strassen zu bewegen grenzt teilweise an Wahnsinn: die Busse werden zwar schon besser, die Minibusse sind bisher aber ueberall gleich. Mind. 20 Leute (exkl. Kinder am Schoss und Huehner!) werden in einen Kombi gestopft – ich vermute, dieser waere normalerweise auf max. 10 pax zugelassen. Der Zustand dieser Gefaehrte ist eher schepprig, zumal es viele unasphaltierte Strassen gibt. Dennoch, wir haben uns bereits gesteigert, denn die gestrige Fahrt von der Grenze bis nach Lilongwe – ca. 120 km – haben wir bereits in NUR 2h und gut sitzend verbracht. In Zambia haben wir fuer eine aehnlich lange Strecke fast 6h gebraucht ;-) Ausserdem sind wir nicht so staubig geworden, so dass man uns fuer Rothaeute gehalten haette, wie bei der Fahrt zum Nationalpark (die fuehrte naemlich nur ueber eine rote Erdstrasse ;-) – wir und all unsere Sachen haben so lustig ausgeschaut! Gestern hat nur ein Huhn sein Geschaeft auf Kays Schlafsack, der oben am Rucksack befaestigt war, erledigt.
Irgendwie ist uns schon der Gedanke gekommen, dass wir wohl irgendwann nur 5 Sterne und Luxustouristen werden, wo von vorn herein alles gebucht und fuer uns erledigt wird. Ich glaub aber, dass das noch sein Zeiterl dauern wird ;-)
Apropos, fuer alles Geographie Interessierten, ich bin Euch noch was ‘schuldig’. Mutoko befindet sich im Nordosten von Zimbabwe, ca 150 km weg von Harare, der Hauptstadt und ca. 90 km vor der Grenze nach Mozambique. Die Mother of Peace Community selbst ist dann noch mal ca 4-5 km ausserhalb. Mich wunderts kaum, dass das Kaff – wohl noch kleiner als Tulln (Kay befindet sich momentan in sicherem Abstand ;-) auf keinem Atlas eingezeichnet ist.
(Am Gipfel des Mutemwa Mountain mit unserem treuen Begleiter)
MOP ist recht nett am Fusse des Mutemwa Mountain gelegen, der eine richtige Herausforderug ist – vergleichbar mit dem Traunstein oder Wolfis x2 und meine Wanderung eines netten Sonntags. V.a. muss man aber bedenken, dass es natuerlich keinen nett gekennzeichneten Weg gibt, d.h. einfoch aufi und schaun wias geht ;-). Mutemwa ist auch der Name eines Lepradorfs unweit von MOP. Kay und ich waren dort, um die Leute zu besuchen, Kay hat sogar einmal geholfen die Kranken zu waschen. Mich hats extrem beeindruckt, wie Menschen, die sprichwoertlich so gut wie nur die Fetzen am eigenen Leib besitzen, einen mit so viel Freude und einem so grossen Laecheln empfangen!!! Unbeschreiblich, da verliert man gleich die Scheu, wenn man einem Leprakranken seine von der Krankheit gezeichnete Hand schuettelt. Neben Leprakranken leben auch alte, blinde und behinderte Menschen dort. Die unwahrscheinlichste Geschichte war, als eine gruene Mamba neben einem Behinderten, der nur liegen kann, sich vorbei in ein anderes Zimmer schlaengelte. Dieser Mann schlug ‘Alarm’ – so gut er halt konnte, und der andere im Zimmer – ein Blinder – wurde herausgelotst und die Mamba entfernt. Die Schlange und der Behinderte haben sich auf gleicher Hoehe befunden und der Mann haette niemals eine Chance gehabt, weil er sich ja nicht selbst bewegen kann… Es ist echt ein Wahnsinn.
(Im Lepradorf mit Father David aus England und dem Albino, dem Kay seine Sonnenbrillen geschenkt hat)
Jetzt noch zu den Vic Falls – ueberwaeltigend, genial, berauschend… - einfach unbeschreiblich. Interessant ist vor allem, fuer alle die die Cataratas von Iguacu kennen, dass die Schlucht, in die die Faelle fallen ;-), viel enger ist und man oberhalb der Faelle, genau gegenueber entlanggehen kann und diese fast aus unmittelbarer Naehe sehen und spueren kann. Wir haben die Zeit dort richtig genossen: In Zambia haben wir von Sonnenaufgang weg fast einen ganzen Tag bei den Faellen verbracht. Auf der Zimbabwe Seite hatten wir das Glueck den Sonnenuntergang am Zambesi River zu geniessen und die Faelle aus der Entfernung zu sehen. The smoke that thunders oder Mosi-oa-Tunya in der Eingeborenensprache werden die Faelle genannt und es ist wirklich wie eine grosse Rauchwolke, die aus der Schlucht aufsteigt.
So, genug fuer heute, sonst kriegts noch 4-eckige Augen vom Lesen. Das naechste Mal gibts wahrscheinlich eh erst naechste Woche von Tanzania aus Neuigkeiten. Hierfuer haben wir schon ein Visum!
Allerliebste Gruesse und viele beijinhos!
Brigitte