Sonntag, 19. August 2007

Und was uns hier erwartet!

Vor kurzem wunderten wir uns noch, was uns in Zambia erwarten wuerde - wir wurden nicht enttaeuscht, die Abenteuer gehen weiter....

Zambia ist einfach Welten besser drauf als Zimbabwe, das haben wir eh schon erwaehnt: Die Geschaefte sind voll, man kann alles haben, es gibt Strom, Wasser, man kann Geld wechseln... dafuer ist auch alles verhaeltnismaessig teuer, aber was solls (was kost' die Welt...). Livingstone hat uns also wunderbar gefallen, wir waren nochmal 8 Stunden bei den Faellen und haben sie so richtig einwirken lassen, und es war toll. Dann also weiter nach Lusaka, der Hauptstadt, und die Busfahrt wird wohl auch in Erinnerung bleiben, dank dem coolen Typen, irgendein Geistlicher, der unseren Bus noch vor der Abfahrt segnen wollte, mit den Worten "Ich werde jetzt diesen Bus segnen, damit Jesus Christus ihn beschuetzen wird, aber bevor ich das tue, bitte vergewissern Sie sich, dass Sie auf dem richtigen Platz sitzen, damit nacher waehrend der Fahrt keine Unannehmlichkeiten entstehen, wenn zwei Personen auf dem selben Platz sitzen wollen. Bitte verstauen Sie auch Ihr Gepaeck unter dem Sitz vor Ihnen oder in der Ablage ueber Ihnen. Jesus, bitte segne diesen Bus, damit er in keinen Unfall verwickelt wird." etc. Irgendwie fand ich das lustig. Er hat dann auch noch alle Satanisten und Hexen im Bus aufgefordert, den Bus und die Passagiere in Ruhe zu lassen und stattdessen ihn zu verhexen etc., er hat dann auch Visitkarten ausgegeben, damit die Satanisten und Hexen ihn jederzeit finden koennten, bzw. auch interessierte Christen die mehr von ihm lernen wollen. Echt witzig, der Typ.

Lusaka selbst ist eine nicht besonders erwaehnenswerte Stadt - nicht sonderlich dreckig, aber eben doch. Und auch nicht sonderlich aufregend, wir haben dort nur ein paar Erledigungen gemacht, und dann gings auch schon weiter, wieder per Bus bis Chipata von wo aus wir den Weg nach Mfuwe, am Rande des South Luangwa Nationalparks, bestreiten wollten. Tatsaechlich haben wir noch einen Minibus erwischt, und was fuer einen: Man denke Groesse VW Bus, allerdings mit 20 Personen plus Kindern und Gepaeck beladen, also doch eher eng (wusste bis jetzt nicht dass man auf einer Bank zu fuenft sitzen kann, die letzten Typen sind dann durchs Fenster eingestiegen, weil wenn sie drinnen gesessen waeren, waere die Tuer nicht zugegangen), dann hat eine Scheibe gefehlt (die neben mir, was sonst), und auch sonst eine eher klapprige Angelegenheit (wir wussten noch nicht, was uns am Rueckweg bevorstuende - siehe Brigitte's Post). Gestartet ist er eher schlecht, und so hat der "Schaffner" immer von aussen mit geschlossener Tuer angeschoben und ist dann durchs Fenster ins dann fahrende Auto eingestiegen. Akrobatisch! Die Strasse war natuerlich ur staubig, und nach der Fahrt hab ich ausgeschaut (Brigitte auch) als ob ich mich auf die Strasse gelegt und gewuzelt haette. Da haben mich sogar die Mitfahrer (Schwarze, die sicher einiges gewohnt sind) ausgelacht. Grrmbl.

Irgendwie haben wir's also hingeschafft, und unsere Unterkunft war toll, wir haben es uns mit feinstem Essen so richtig gut gehen lassen. Die billigste Unterkunft war ein Zelt, das nahmen wir dann auch, war gut genug fuer uns. Nur dass Flatdogs, wie die Anlage heisst, sehr nahe am Nationalpark ist (einfach auf der anderen Seite des Flusses), und im Lonely Planet standen viele Warnungen, abends und nachts nicht alleine herumzugehen, weil Elefanten und Hippos durchspazieren, und da ist natuerlich Lebensgefahr (man weiss ja dass Hippos am meisten Leute umbringen, mehr als Krokodile). Wir kommen also an, hoeren ein Rascheln im Busch, und unser lieber Begleiter sagt noch zu uns: "Don't worry, it s just an elephant. Oh, and over there is a hippo!" Na toll.


Also wir sind an diesem Abend angenehmerweise nicht von einem Hippo verspeist worden (die sind ja auch Vegetarier, werden nur ungut wenn man ihr Territorium verletzt), und auch ist kein Elefant irrtuemlich auf unser Zelt gestiegen beim durchwandern (ooops! Sorry! Trorooeeee!) da unser Waechter uns 5 min vorm Schlafengehen noch darauf aufmerksam gemacht hat, unser mitgebrachtes Essen ins Haus zu bringen, weil die Elefanten das sonst riechen koennen (gerade noch rechtzeitig...). Wir sind also am naechsten Tag frueh auf und goennten uns einen morning drive - spektakulaer!! Wir sahen alles, Elefanten, Hippos, Giraffen, Zebras, Impala, und so weiter - am Schluss auch noch Loewen, und wir im offenen Jeep sind natuerlich bis auf 4-5 Meter ran, da macht sich dann schon eine gewisse Tachykardie begleitet von propulsiver Darmmotorik bemerkbar (deutsch: Herzklopfen und Analflattern), wenn man genau weiss, der Loewe braucht nur einen Satz rauf machen, und das wars fuer Dich. Aber die waren lieb, die Loewen, und haben nur gedoest.


Den Nachmitag haben wir relaxed, und der Abenddrive war dann nochmal spannender - wieder ur viele Tiere, und nach Einbruch der Dunkelheit haben wir wieder die Loewen gefunden, mit dem Unterschied dass die jetzt hungrig und auf der Jagd waren. Also, same jeep, selbe Ungeschuetztheit, selbes Herzklopfen und Analflattern, nur halt zum Quadrat, weil wir uns wieder so nah hin gewagt haben, genau zwischen Loewe und Impala Herde halt, also dort wo's wohl am sichersten ist (???), und dann noch Lichtregie mit unserem Suchscheinwerfer gespielt haben. Letztendlich haben wir den Loewen sicherlich die Jagd versaut (Oida, jetzt leucht' der schon wieder her, so schoen haett ich mich angeschlichen - der Blick des Loewen schien wirklich so etwas zu sagen), und alle Impala haben derweil ueberlebt, aber spannend wars allemal, und irgendwie ganz nett, dann wieder ins Camp zu fahren, wo man sich sicher fuehlt weil die Loewen ja ganz weit weg sind, und dann als Gute-Nacht-Geschichte noch hoert, dass Loewe und Leopard durchaus schon durchs Camp spaziert sind - doch nicht's mit sicherem Gefuehl. Man lernt auf jeden Fall, sich das Klogehen (etwa 150m durch die Dunkelheit) bis zum Tagesanbruch zu verkneifen.


Das war also unsere erste Safari-Erfahrung, und es war super interessant. Es ging dann weiter nach Malawi, wo wir jetzt sind, aber davon schreibt Brigitte. Das einzige was ich noch selber erwaehnen will, der Bus retour hat echt neue Massstaebe in Sachen klapprig gesetzt: Durchgerostet als wie, mehrmaliger Breakdown auf dem Weg mit Wartung und Anschieben, die Windschutzscheibe nur mit Schnueren gehalten, sonst waer sie herausgefallen, das Armaturenbrett faellt auseinander, die Sitze brechen zusammen wenn man den Rucksack draufstellt - phaenomenal!! Aber genug fuer jetzt - bis zum naechsten Mal, LG

Kay