Ein bissal geschafft simma schon, denn gestern haben wir fuer rund 400 km wieder mal laeppische 12h on the route verbracht… Im Minibus, wo sonst. Dafuer hat es jetzt ein Ende mit ueberfuellten Bussen, denn das ist hier gesetzlich verboten.
Auch ein Bankweg hat uns heute 2h ‘geraubt’, aber was solls, dafuer haben wir jetzt unsere morgigen Bustickets nach Arusha (14h :-) in der Tasche. Apropos, wir sind gerade in Mbeya, einer mittleren Stadt im Sueden von Tanzania, gerade mal 122 km von der Grenze zu Malawi.
Hier ist es recht bergig und wir befinden uns wieder mal – wie in Mutoko - auf ueber 1000 m Seehoehe. Ausserdem ist es schon wesentlich gruener seit dem Norden Malawis, die endlos lange trockene Steppe mit ein paar Baumgerippen haben wir also auch hinter uns gelassen. Mittlerweile saeumen auch bebaute Felder den Weg – Tee oder Bananen werden hier fleissig angebaut.
Ein bisschen frustriert sind wir beizeiten aber doch, denn als Weisser wird man hier nicht nur staendig uebers Ohr gehaut (zumindest versuchen sie es immer und immer wieder), man wird auch von diversen Kuenstlern, Bettlern, Kindern usw. nicht in Ruhe gelassen. Weiss ist automatisch stinkreich und Kinder am Strassenrand rufen uns einfach nach ‘give me money, give me money’. Es ist einfach echt tyring, in solchen Faellen immer ruhig und freundlich zu bleiben. Das Schlimmste allerdings, irgendwoher muessen sie es ja gelernt haben, letztendlich von den Weissen selbst…
Nervenraubend war auch unser Aufenthalt in ‘Venice Beach’, einem heruntergelotterten Resort im Sueden des Malawi Sees – bevor wir die Ilala boardeten. Dort haben uns am ersten Abend (wir waren die einzigen Gaeste ;-) – mindestens 10 arme Kunstler oder Tour Guides aufgesucht. Lehnten wir das erste angebotene Service ab, wups, fiel dem Kerl schon ein neues ein: von Boot fahren, Schnorcheln, Ketterl kaufen bis hin zu den besten Bildern Afrikas war alles dabei. Erstaulich war, dass wir jederzeit unser Gwand, Schuhe oder Medikamente tauschen haetten koennen. Keine Bange, noch haben wir alles, was uns gehoert (bis auf 2 Verluste, die wir uns selbst zuzuschreiben haben), am Ende unserer Reise mag es aber schon sein, dass wir all unser Gwand gegen Souvenirs tauschen ;-)
Dafuer sind wir wieder ganz begeistert, dass wir hier in Mbeya die beste, weil sauberste, Herberge seit den Victoria Faellen auf Zimbabwe Seite gefunden haben. Der Preis mit US 8 fuer das Doppelzimmer ist auch endlich mal nicht ‘touristisch’. Wir sind wirklich froh, sauberes Bettzeug zu haben und nicht halb im Ameisenhaufen hausen zu muessen. Manchmal kann sowas echt nerven. Es duerfte ein recht orientalisch gefuertes Hostel sein, denn die Klos sind hockerlnd zu verwenden, oba des simma eh scho gwohnt.
Heute um 5 in der Frueh erscholl ueber die ganze Stadt hinweg aus irgendeinem Lautsprecher ein Morgengebet in voller Lautstaerke; wir haben uns schaendlicherweise weder nach Mekka gewandt noch auf den Boden gekniet. Ich war so hundemuede, dass ich das ganze gleich in einen Traum verpackt hab ;-). Kay hat sogar angefangen vom Buddhismus zu traeumen… Ueberhaupt duerften sich hier in der Gegend die beiden Religionen vermischen, denn am Weg durch Malawi haben wir abwechselnd einen Ort mit einer riesen grossen Kirche (sogar mit 3 Stockwerken) oder einer Moschee gesehen. Meistens waren die Moscheen zurueckhaltender gestaltet, als die Kirchen.
Hat Kay schon von der Ilala geschwaermt?! Ich denke ja, dieses Schiff in mehrerer Hinsicht eine ‘Sehenswuerdigkeit’, besser gesagt eine Metapher in sich selbst. Oben erfreuen sich ein paar Leute einer angenehmen Reise mit Bier in der Hand und halbwegs gutem Essen, unten in der 2. Klasse werden nicht nur Maissaecke und Kanus ‘transportiert’, sondern auch Menschen… Wir haben keine Ahnung, wie viele sich am unteren Deck befanden, der chicken bus ist aber sicher noch bequem dagegen. Beim Ausladen in Nkhata Bay, wo auch wir unsere Reise mit der Ilala beendeten, hing das Boot ganz schoen schief im Wasser, vor lauter Leuten, die alle nach draussen draengten.
So, jetzt hamma Euch wieder ein gscheids Update gegeben. Genug der Palaverei, wir melden uns vom Norden des Landes wieder – oder von Zanzibar, wo wir auch noch ganz gerne vorbeischauen wuerden, bevor wir uns nach Aethiopien aufmachen.
Sonnigste Gruesse
Brigitte